CONMAR
Konzepte zur Sanierung konventioneller Munitionsaltlasten in Nord- und Ostsee
Bundesministerium für Bildungund Forschung (BMWi)
01.12.2021 bis 30.11.2024
Küstengewässer sind weltweit von Munitionsaltlasten aus den beiden Weltkriegen belastet. Allein im deutschen Teil der Nord- und Ostsee befinden sich rund 1,6 Millionen Tonnen Munition. Die Verteilung und der Zustand der Munition sind nicht hinreichend bekannt. Neben dem Explosions- und Sicherheitsrisiko, welches diese Munition darstellt, sind in den konventionellen Sprengstoffen und chemischen Kampfstoffen zytotoxische, genotoxische und karzinogene Chemikalien enthalten.
Es gibt ein zunehmendes Interesse an der Untersuchung und der Beseitigung von Unterwassermunition aufgrund ökologischer und gesundheitlicher Risiken und der Gefahren, die mit dem Ausbaggern und der zunehmenden Entwicklung von Offshore-Infrastrukturen im Zusammenhang mit Aquakultur, Windparks, Kabeln und Öl- oder Gaspipelines verbunden sind, sowie aufgrund des zunehmenden Schiffsverkehrs im Allgemeinen. Ziel des Verbundprojektes CONMAR ist es, bestehende und neue Datensätze zu historischer Meeresmunition zu integrieren, die Expertise und das Wissen deutscher meereswissenschaftlicher Organisationen, staatlicher Stellen und der Privatwirtschaft zu bündeln, um unser wissenschaftliches Verständnis über die Rolle, den Verbleib und die Auswirkungen von Munition in der Meeresumwelt voranzubringen und in Abstimmung mit den Interessengruppen politische Lösungen für Überwachungs- und Sanierungsmaßnahmen anzubieten.
Am Lehrstuhl Meerestechnik werden in diesem Zusammenhang die Freisetzung, der Transport und der Übergang des Sprengstoffs in die Wassersäule untersucht. Dies umfasst die Bewertung der Mobilisierung der Munitionskörper aufgrund der Meeresströmung und des Seegangs, die physikalische Zersetzung der Munitionskörper und den Transport von Sprengstoffpartikeln durch die Meeresströmung. Anhand von Experimenten im Labormaßstab werden Modelle entwickelt, die von Projektpartnern in großskaligen Simulationen der Meeresströmung eingesetzt und durch Felduntersuchungen, beispielsweise in Versenkungsgebieten, überprüft werden. conmar-munition.eu/de/
- GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung. Alfred-Wegener-Institut
- Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung
- Global Climate Forum
- Leibniz Institut für Ostseeforschung
- Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung
- Thünen Institut
- Umweltbundesamt
- Universitäts-Klinikum Schleswig-Holstein Institut für Toxikologie
- Universität Rostock, Lehrstuhl Meerestechnik